Ein Paradies im Nordschwarzwald

3000 qm Wiese, freie Südwestlage, so habe ich einmal in unseren kleinen Paradies angefangen.

Ja, das war eine Herausforderung für mich, ich wollte ja wieder einen blühenden, bunten, ertragreichen Blumen-,Obst- und Gemüsegarten, so wie wir ihn schon im Kleinen in der Stadt hatten.

Zunächst wurde das Grasland von einem ansässigen Bauern mit dem Traktor umgelegt und ich habe auf dieser großen Fläche Kartoffeln angebaut, an den Rändern das übliche Gartengemüse und einige Beerensträucher. Die Herausforderung durch Schnecken, Schädlinge, Trockenheit und Regen und Sturm war enorm und in den ersten Jahre stand ich oft davor aufzugeben. Aber was dann? Nur Rasen und ein paar Blümchen? Nein das war nichts für mich. Ich wollte Natur mit allem was dazu gehört und natürlich gesundes Gemüse. Ich krämpelte die Ärmel hoch und machte weiter, holte mir Rat in der Nachbarschaft, wo es auch noch vereinzelt Gemüsegärten gab und hoffte auf Besserung.

Und tatsächlich merkte ich bald, das es kleine Verbesserungen gab. Besonders dort, wo der Boden mehr Humus hatte und ich die offenen Erde mit Grasschnitt bedeckt halten konnte, war die Pflanzenentwicklung deutlich besser. Ich hatte meinen Weg gefunden. Ich begann Literatur über  biologische Bodenverbesserung, Kompostwirtschaft und Humusaufbau durch Bodenbedeckung und vieles mehr zu verschlingen. Und natürlich setzte ich viel davon um und probierte aus. Von Jahr zu Jahr wurde ich besser, mein Garten entwickelte sich prächtig und die Ernte ernährte uns vier Personen bis weit in den Winter.

Nachdem meine beiden Kinder erwachsen waren und aus dem Haus gingen, konnte ich die große Anbaufläche langsam etwas reduzieren. Ich legte rund um den Gemüsegarten breite Streifen mit Staudenbeeten und Rosen an. Das war und ist nicht nur optisch ein Gewinn. Der Nutzen ist offensichtlich. Hier haben viel Insekten Nahrung und Unterschlupf und Schädlinge werden durch Fressfeinde in normalen Grenzen gehalten. In den letzten Jahren habe ich noch begonnen die Wiesenfläche mit den Obstbäumen in eine Blumenwiese umzuwandeln. Dieser Prozess ist allerdings langwieriger und noch nicht abgeschlossen.

Der Biogarten ist deutlich kleiner geworden, ich bin wählerischer mit Gemüsesorten und versuche auch alte und ausgefallene Gemüse. Tüftle bei den verschiedenen Pflanzen welche sich besser in der Mischkultur vertragen, welche Gemüse und Kräuter in der Höhenlage besonders gut gedeihen, oder welche gar nicht, und baue jedes Jahr als besondere Herausforderung vielversprechende, neue, selbst gezogene und samenechte Tomatensorten im Gewächshaus und im Freiland an. Und die Lust am Gärtnern ist bisher ungebrochen.

 

 

 

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