Hochsommerhitze

Jahrhundertsommer, wird er das wirklich?

Bisher sieht es wirklich danach aus. Seit Wochen überall Temperaturen z.T. weit über 30 Grad, nirgends ausreichend Regen, die Flüsse haben extremes Niedrigwasser wie selten, außerdem sind sie so warm, dass es in einigen Flüssen zu einem großen Fischsterben kommt. Getreide und Gemüse vertrocknet auf den Feldern, das Vieh bekommt nicht mehr genug Gras und Heu, die Bauern müssen es teuer zukaufen……… Ich könnte noch viele weitere Schlagzeilen anhängen.

Und in meinem Garten?

Zum Glück haben wir bisher genug Wasser gehabt, erst aus den Tonnen, inzwischen natürlich Wasser aus dem Hahn. Wobei ich schon gut überlege, welche Gemüse wirklich viel Wasser brauchen und was längere Durststrecken aushalten kann. Tomaten und Gurken sind leider, was die Wasserversorgung betrifft, sehr anspruchsvoll. Alle 4-5 Tage bekommen sie in den ganz frühen Morgenstunden Wasser, knapp 5l pro Pflanze. Danach bedecke ich den Boden wieder mit Grasschnitt/Heu, um die Verdunstung zu reduzieren. Da inzwischen kein neues Gras mehr da ist, behelfe ich mir mit angetrockneten Unkraut, abgeernteten Bohenpflanzen bzw. mit großen Blättern von Kürbis, Zucchini oder abgeernteten Gurkengrün u.ä. Alles, was die Feuchtigkeit hält, ist willkommen.

Man sieht es vielen Pflanzen an, wie sie gestresst sind. Die vor Wochen gesetzten Kohlpflanzen wachsen einfach nicht weiter. Andere Pflanze bekamen sehr schnell Mehltau und die Bohnen sind nicht so zart wie sonst.  Es ist alles etwas aus der Reihe durch die Hitze. Selbst die Tomaten, mit sommerlicher Hitze und Trockenphasen vertraut, bilden eine dickere und härtere Haut, als normal. Andere,  besonders dunkle Sorten, sind im Inneren schnell sehr weich, also überreif, ohne das der gute Geschmack deutlich wäre. Schade.

 

Glosy Rose Blue

Eine Sorte allerdings bricht bisher alle Rekorde: die Rote Spitzel, eine große, rote Spitzpaprikaförmige. Sie hat so enorm viele Früchte, dass mir eine Pflanze schon umgefallen ist. Zum Glück ist der Stamm dabei nicht gebrochen und sie wächst nach dem Aufrichten normal weiter. Sie ist eine späte Sorte und ich bin gespannt, ob diese Unmenge am Früchten bis zum Herbst alle rot werden. Im Gewächshaus ist sie schon über 250cm hinaus, im Freiland etwa bei 170cm.

Rote Spitzel

Im Blumengarten bin ich mit Wasser sehr sparsam. Das, was im Frühjahr neu eingesetzt oder umgesetzt wurde, bekommt alle 3-4 Tage eine 5l-Kanne Wasser. Die anderen Stauden beobachte ich gut und reagiere, wenn die Blätter nach der Nacht immer noch schlaff herunter hängen. Dahlien und Staudensonnenblumen sind das. Die meisten Phloxstauden sind leider schon lange verblüht, ebenso die Taglilien.

Da die meisten meiner Rosen schon viele Jahre eingewachsen sind, haben sich schon ausreichend Wurzeln bis in die Tiefe gebildet. Ein häufiges Gießen, und dann nur oberflächlich, ist da eher ungeeignet. Ich wässere also alle 10 Tage ganz gründlich und bisher sehen sie alle gut aus und haben mit einer guten Nachblüte angesetzt.

Überhaupt ist das gute Beobachten meiner Pflanzen für mich sehr wichtig. Ich finde, sie zeigen es an Blüten und Blättern, ob sie dringend Wasser brauchen oder ob ich noch einen Tag warten kann. Klar macht das auch mehr Arbeit, ja. Einfacher ist es, über Alles einen Regner stundenlang laufen zu lassen. Aber, das ernährt auch das Unkraut und die Schnecken. Von Beiden habe ich mehr als mir lieb ist. Also gieße ich weiter direkt an die Pflanzen und hoffe auf baldigen Regen und natürlich auf Abkühlung.

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